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Der Preis ist heiß! Strategien der Preispolitikvon Mag. (FH) Thomas Weinberger |
“Über den
Preis müssen wir reden“, hört man oft von Kunden. Und sie haben in gewisser
Weise recht. Preise für Leistungen gibt es. Klar. Aber wie sie zustande kommen,
ist oft nicht so durchschaubar. Produktion, Verkauf, Werbung und so weiter
werden strategisch geplant, aber bei Preisen schaut die Welt oft anders aus.
Prinzipiell gilt, dass eine Gewinnmaximierung das Resultat von Preisoptimierung
und von Kostenminimierung ist. Das heißt: Der Preis spielt für den Gewinn eine
wichtige Rolle.
Welche Möglichkeiten also gibt es, um Preise festzulegen?
• Orientierung an der Kalkulation
Bei diesem Ansatz geht man her und errechnet seine Kosten. Auf Basis dieser
Information wird dann der Preis festgesetzt.
• Orientierung an den vermuteten oder getesteten Kundenreaktionen
Hier hat man im Idealfall Kunden befragt und herausgefunden, dass sie für die
Leistung X den Preis Y zu zahlen.
• Orientierung an Konkurrenzpreisen
Der Mitbewerber Meier verlangt für das selbe Produkt 100 Euro, also verlange ich
95 Euro.
• Orientierung an strategischen Entscheidungen
Eine Möglichkeit bei diesem Punkt wäre, sich für „Skimming“ oder „Penetration“
zu entscheiden. Skimming bedeutet, mit einem hohen Preis die kaufkräftigste
Schicht der potentiellen Käufer abzuschöpfen. Unter Penetration versteht man
genau das Gegenteil. Mit einem niedrigen Preis versucht man, möglichst schnell
viele Produkte zu verkaufen.
Wie auch immer ans gestalten der Preise herangegangen wird, folgende
Entscheidungen wollen und sollten mit Bedacht getroffen werden:
• Preisrahmenentscheidungen
Dabei geht es darum, Grundpreise, Orientierungspreise, Preisober- und
Preisuntergrenzen festzulegen. Klarerweise muss die preispolitische
Positionierung (Skimming, Penetration etc.) des Produkts berücksichtigt werden,
denn: Der Preis hat Auswirkungen auf Qualitätsanmutung und Image.
• Preisfixierung
Hier wird ein einzelner Preis festgelegt. Wahlmöglichkeiten hat man insofern,
dass man den Preis gegenüber einem „anonymen Markt“ festlegt oder für eine
konkrete Anfrage.
• Preisänderungsentscheidungen
Im Lebenszyklus eines Produktes bzw. einer Leistung, können Anpassungen des
Preises an veränderte Bedingungen erforderlich werden. Doch diese Entscheidungen
sollten wirklich strategisch getroffen werden, und nicht Woche für Woche.
• Preissystem
Hierunter fallen Punkte wie Rabatte, Lieferkonditionen, Zahlungsbedingungen,
Kreditkonditionen etc.
Eine wesentliche Sache möchte ich noch erwähnen. Heutzutage stehen Unternehmer
immer stärker unter Preisdruck. Dazu kommen rückläufige Realeinkommen,
Marktsättigung, Wegfall von Preisbindungen etc. Die Verhandlungsstärke der
Käufer nimmt immer mehr zu und das Preisgespräch gehört zum Verkauf quasi schon
dazu. Und dafür einen Tipp:
Keine Preisänderung ohne Leistungsänderung!
Nehmen Sie sich Zeit, gestalten Sie Ihre Preispolitik nach
dem besten Wissen und Gewissen. Und dann: Seien Sie standhaft. Wenn ein Kunde
auf einen niedrigen Preis besteht, dann bieten Sie ihm eine Lösung bei der Sie
ein, zwei Dinge aus dem Leistungsumfang herausnehmen. Denn: Wenn Sie problemlos
Rabatt ohne Gegenleistung bekommen würden, glauben Sie, dass der festgesetzte
Preis fair war? Oder dass der Anbieter auch Ihre Interessen im Kopf hat? Na ich
weiß nicht...
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