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Arbeitsziele für den Chef  
 von Manuel Wurm* * * * * 

 

Suchen Sie Ihre Ziele

Was hinter uns liegt, und was vor uns liegt,
sind Winzigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt.

(Oliver Wendell Holmes)
 


Gerade bei der Neugründung eines Unternehmens kann es leicht passieren, dass man in eine „Aktivitätsfalle“ gerät. Ausgepowert von der ganzen Woche blickt man am Sonntag Abend zurück und überlegt, warum man trotz einer 80-Stunden-Woche eigentlich nicht wirklich etwas weiter gebracht hat.

Man kann ganz leicht in der Arbeit gefangen sein: Oft klettert man mühsam Sprosse für Sprosse der Karriereleiter hinauf, nur um dann zu erkennen, dass die Leiter an der falschen Mauer lehnt.

Denken Sie an einen Hausbau: Hier beginnen Sie zunächst mit der Planung, überlegen hin und her, wie Sie es sich wünschen würden; Sie lassen die Ideen und Vorschläge Ihrer Familie einfließen – und erst, wenn alles so ist, wie Sie es wünschen, beginnen Sie mit dem Bau.

Setzen Sie diesen 2-Schritt-Zyklus auch in Ihrem Leben um:
Überlegen Sie sich, welche Ziele Sie haben! Überlegen Sie, wo Sie zu einer bestimmten Zeit stehen möchten! Nehmen Sie sich zu Beginn des Jahres einige Stunden Zeit und notieren Sie, was Sie in genau einem Jahr erreicht haben möchten. Denken Sie dazu nicht nur an Ihrem Beruf, denken Sie auch an Ihre Familie, Ihre Freunde, Ihre Kollegen im Golfclub.

Wenn Sie das gemacht haben, legen Sie den Zettel weg. Übers Jahr machen Sie folgendes: Visualisieren Sie, so oft es geht, Ihre Ziele und Träume in Ihrem Gedanken. Jeden Tag, kurz vor dem Einschlafen, stellen Sie sich einen Traum, ein Ziel von Ihnen vor.

Tun Sie dies nicht nur in Bildern!

Überlegen Sie: Wie fühlt sich dieser Traum an? Welchen Geruch möchte ich in meinem neuen Büro – das ich mir so wehr wünsche – haben? Welche Blumen sollen in der Ecke stehen? Wie fühlt sich mein Schreibtisch an? Ist der Sessel, auf dem ich sitze, bequem? Welche Bilder möchte ich an den Wänden haben?

JE INTENSIVER SIE TRÄUMEN, DESTO WAHRSCHEINLICHER IST ES, DASS SIE UNBEWUSST DARAUF HINARBEITEN!

Nehmen Sie als Beispiel Personen aus dem Sport:


Umfragen und Untersuchungen haben ergeben, dass unsere Sportler – egal ob Tennis, Abfahrt oder Rad fahren - alle Visualisierer sind. SIE STELLEN SICH SCHON VOR DEM START VOR, WIE SIE AM SIEGERPODEST STEHEN!! Woher, glauben Sie, nimmt Hermann Maier die Ausdauer, jeden Tag von 7.00 bis 18.00 zu trainieren?

Ziehen Sie den Zettel mit Ihren Wünschen nach einem Jahr wieder hervor und gehen Sie Ihre Ziele durch – Sie werden sehen: von den Wünschen, die Ihnen wichtig sind, haben sich mindestens 80% erfüllt.

Sie arbeiten mit dieser Methode also nicht mehr nur darauf los und widmen Ihre wertvolle Zeit irgendwelchen delegierbaren, nicht dringenden Aktivitäten.
Sie sind nicht mehr der Spieler in einem Spiel, in dem Ihnen Ihr voller Terminplan Ihre Rolle vorgibt. NUN KENNEN SIE SELBST IHRE ZIELE!!

Formulieren Sie eine Lebensaufgabe

Im vorigen Artikel haben wir besprochen, wie Sie sich 1-Jahres-Ziele setzen und visualisieren sollten. Dies hilft schon sehr, Ihre Tätigkeiten in die richtigen Bahnen zu lenken. Jetzt werden wir diese Ziele durch eine generelle LEBENSPHILOSOPHIE ergänzen. Ihre heutige Aufgabe ist es, ein eigenes GLAUBENBEKENNTNIS zu entwickeln.

1. DAS ZENTRUM

Bevor wir an den Feinheiten einer Lebensaussage feilen, sollten Sie bewusst sein, auf welchen grundsätzlichen Paradigmen Ihr Leben aufbaut. Wenn Sie dies wissen, ist für Sie auch klar, dass Sie aus diesem Bereich Ihre Kraft schöpfen, dass Sie in diesem Bereich Ihre Sicherheit suchen und generell: dass sich vielen in Ihrem Leben um diesen Bereich dreht.

Einige mögliche Zentren:

• Lebenspartner - zentriert
• Familien - zentriert
• Vermögens - zentriert
• Besitz – zentriert
• Vergnügens – zentriert
• Ich – zentriert

Falls Sie also zum Beispiel Vergnügens-zentriert sind, ist es klar, dass Sie die meisten Ihrer Entscheidungen so aufrichten, dass Sie für Sie das meiste Vergnügen entstehen lässt. Sie betrachten die Welt oft unter dem Aspekt, was Ihnen am meisten Spaß bereiten könnte.

Bedenken Sie, dass Sie natürlich auch um mehrere Zentren kreisen können; üblicherweise findet man jedoch bei jedem Menschen ein dominierendes Zentrum.

Wenn Sie sich also einmal bewusst sind, was Ihr Zentrum ist, können Sie zum nächsten Schritt gehen:


2. ROLLEN DEFINIEREN

Jeder von uns übt in seinem Leben verschiedene „Rollen“ aus – wenn man z. B. im Beruf Verkäufer ist, verhält man sich daheim seinen Kinder gegenüber ganz anders –nämlich als Vater. Wenn man mit seinem Lebenspartner allein ist, „spielt“ man die Rolle des Partners. Und im Wirtshaus ist man der „Kumpel“.

Sinnlos wäre es, EINE Lebensphilosophie für alle diese Rollen zu verfassen. In Ihrem Unternehmen werden Sie ganz andere Wünsche umsetzen möchten wie bei der Erziehung Ihres Kindes.

Schreiben Sie sich also alle Rollen, in denen Sie sich öfter wieder finden, nieder. Reihen Sie die Rollen auch, soweit möglich: Ist Ihnen zur Zeit Ihr Partner oder Ihre Firma wichtiger?

Wir werden in Kürze mit dem Prozess beginnen, für jede dieser Rollen eine eigene Philosophie zu entwickeln.


3. LANGFRISTIGE ZIELE

Schreiben Sie für jede Rolle zwei, drei längerfristige Ziele auf, die Sie erreichen möchten. Versuchen Sie, anhand dieser Ziele Ihre Philosophie zu finden. Nachdem Sie Ihre Aussage niedergeschrieben haben, ist dies Ihr Ausgangspunkt. Ab nun sollten Sie sich bei allen Aktivitäten und Entscheidungen darauf berufen und immer versuchen, dass diese mit Ihrem „Glaubenbekenntnis“ im Einklang stehen.

Noch besser funktioniert es, wenn Sie bei der Familienaussage Ihre Familie einbeziehen. Auch eine Organisationsaussage für Ihr Unternehmen wäre eine wertvolle Ergänzung: Hier als Beispiel die von IBM: „Achtung vor den Mitarbeitern, Spitzenleistungen und Dienst am Kunden“.

Versuchen Sie, die Ideen in diesem Artikel innerhalb der nächsten 3 Tage soweit es geht umzusetzen. Vielleicht benötigen Sie für Ihre Lebensphilosophie auch länger oder müssen öfter die Formulierung wechseln – aber mit der fertigen Aussage haben Sie ein Ziel – und Sie werden beruhigter und effektiver sein.


Ein Tipp:
Falls Sie den soeben gelesenen Artikel in die Tat umsetzen möchten, dann tun Sie dies innerhalb der nächsten 72 Stunden – sonst tun Sie es sicher überhaupt nie mehr!

 

Kommentare, Anmerkungen, etc. zu diesem Artikel senden Sie bitte per Email an info@betriebsinfo.at!  
 
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