Der optimale Unternehmens-PC scheint schnell gekauft zu sein. Die großen
Elektronik-Ketten bieten massenhaft Computer zu (scheinbar) attraktiven Preisen
an. Doch solche vermeintlichen Schnäppchen sind nicht immer die beste Wahl.
Hardware-Ausstattung
Die Hardware Ausstattung, d.h. die Elektronikteile aus denen ein Computer
besteht sind immer von besonderer wichtig. Viele Anzeigen werben mit hohen
Taktfrequenzen, Top-Ausstattung und vielen Beigaben. Doch oft steckt der Teufel
im Detail. Wir wollen uns hier einige Kennzahlen genauer ansehen:
CPU
(Prozessor): Gerade beim Prozessor wird mit enormen Taktfrequenzen geworben.
Meist steckt ein Prozessor der Firma Intel (Intel Pentium oder Intel Celeron)
oder ein Prozessor der Firma AMD (AMD Athlon, AMD Duron) im Computer.
Taktangaben von 3GHz und mehr sind heute keine Seltenheit mehr. Doch gerade hier
kann meist gespart werden. Achten Sie nicht so sehr auf die hohen
Taktfrequenzen, sondern auf die Gesamtausstattung. Auch auf die
Produktbezeichnung ist zu achten! Ein Intel Pentium ist nämlich grundsätzlich
einem Intel Celeron überlegen, da die Celeron-Reihe die Low-Cost Variante von
Intel ist (bei AMD ist dies die Duron Reihe). Doch gerade bei reinen
Büroanwendungen reicht die Low-Cost Variante (Celeron oder Duron) meist aus! Nur
wenn Sie besonders rechenintensive Programme (Grafiker, 3D-Spiele, math./physische
Modelle, etc.) durchführen, sollten Sie auf keinen Fall auf die Low-Cost
Variante setzen. Beide Prozessor Hersteller versuchen immer wieder durch neue
Markennamen und Produktbezeichnungen Verwirrung zu ihren Gunsten zu schaffen.
Intel tat dies mit MMX und ähnlichen Marketingsprüchen, AMD mit den
Prozessorbezeichnungen xxx+, wie z.B. 2000+ (AMD Athlon 2000+). Normalerweise
steckt in dieser Angabe die Taktfrequenz des Rechners. Bei AMD ist dies aber
nicht so, denn ein z.B. ein Athlon 2000+ ist langsamer getaktet, als mit 2000MHz
(= 2GHz). Durch diverse Optimierungen sollte dieser Prozessor einer 2GHz
Variante (des Mitbewerb) ebenbürtig sein.
Arbeitsspeicher (RAM): Im Gegensatz zur CPU gilt hier
meist die Regel je mehr desto besser. Heutzutage sollten es schon 256MB
Arbeitsspeicher sein, mehr ist auch nicht schlecht, für normale Büroanwendungen
derzeit allerdings nicht unbedingt notwendig. Zusätzliche Angaben wie "DDR" sind
zwar für Techniker wichtig, jedoch versuchen damit manche unseriösen Anbieter
Ihre Computer besser darzustellen.
Festplatte
(HD, Harddisk): Auf der Festplatte werden die gesamten Daten gespeichert.
Während die Geschwindigkeit der heutigen Festplatten kein Problem mehr
darstellt, ist das wichtigste Kriterium die Größe. Auch hier gilt prinzipiell je
größer desto besser, kleiner als 20GB sollten Sie auf keinen Fall mehr kaufen!
Allerdings haben Untersuchungen auf Büro-PCs gezeigt, dass meist weniger als
10GB benutzt sind, mit einer 30GB bis 80GB Festplatte kommt der normale
Büroanwender also vollkommen aus. Angaben wie "7200rpm" geben die
Umdrehungsgeschwindigkeit der Festplatte an. Zwar sind prinzipiell Festplatten
mit höherer Umdrehungsgeschwindigkeit schneller, dafür werden Sie aber auch
heißer. Gut optimierte 5200rpm Platten sind daher nicht besonders negativ zu
sehen (außer beim Videoschnitt).
Grafikkarte: Die Grafikkarte ist nur für Spieler
besonders wichtig, beim klassischen Büro-PC ist diese eher unwichtig. So gut wie
jede heutige Grafikkarte ist für den Büro Alltag geeignet, lassen Sie sich daher
nicht von Daten wie "128MB DDR xx Grafikkarte!" beeindrucken!
Laufwerke
(CD, DVD): Viele Komplett-PCs werben mit einer besonders grosszugügen
Laufwerksausstattung. Neben Diskettenlaufwerk, DVD Laufwerk findet sich immer
öfter auch ein DVD-Brenner. Doch Vorsicht, gerade bei Komplett-Angeboten wird
hier im Detail gespart. Gerade bei DVD-Brennern sollte man vorsichtig sein. Ein
im Fachhandel extra erworbenes Gerät leistet meist bessere Arbeit, auch wenn
dies nicht immer gleich zu sehen ist, denn bei DVD-Brennern kommt es besonders
darauf an möglichst unterschiedliche Medien möglichst sauber zu beschreiben.
Erst bei auftretenden Kratzer auf der DVD zeigt sich welcher DVD-Brenner
tatsächlich gut ist. In Büro-PCs genügt meist ein DVD-Leselaufwerk, PCs mit
reinen CD-Laufwerken sollten heute nicht mehr gekauft werden. Ein CD oder
DVD-Brenner ist vor allem zur Datensicherung interessant, wenn Sie
Datensicherungen anderweitig durchführen, können Sie darauf verzichten.
Laufwerke können meist problemlos nachgerüstet werden.
FireWire (IEEE 1394): FireWire ist eine besonders
schnelle Schnittstelle um externe Geräte mit einander zu verbinden. In der
Praxis hat sich FireWire derzeit nur im Videobereich durchgesetzt. Meist können
so Camcorders mit dem PC verbunden werden. Da dies bei Unternehmens-PCs eher
selten vorkommt, ist die FireWire Schnittstelle nicht besonders wichtig.
USB (USB 2.0): Ganz anders verhält sich dies bei der
USB-Schnittstelle. Dieser Schnittstelle kommt eine besonders wichtige Bedeutung
zu. Jeder moderne PC sollte über mindestens 2 (besser 4 oder 6) USB2
Schnittstellen (achten Sie auf die 2, welche für die 2. Generation von USB
steht) verfügen, denn Drucker und Scanner werden immer öfter auch Tastatur, Maus
und vieles mehr über diese Schnittstelle angeschlossen.
Soundkarte: Zwar sollte auch ein Büro-PC eine
Soundkarte besitzen, die weiteren technischen Details dieser Karte sind jedoch
egal, da bei einem Büro-PC die Klangqualität nicht einem professionellen
Tonstudio gleich kommen muss.
Netzwerkanschluss: Jeder Büro-PC sollte mit einer
10/100 Mbits Twisted Pair (RJ45) Ethernet-Schnittstelle ausgerüstet sein.
Sonstige Ausstattung: Einige Komplett-Anbieter rüsten
die PCs gerne mit weiteren Zusatzgeräten wie z.B. einem Kartenleser oder einem
Modem aus. Je nach Anwendungsfall können diese Geräte nützlich sein, werden
jedoch oft nicht benötigt.
Software-Ausstattung
Viele
Komplett-PCs kommen auch mit einer Software (Programm) Ausstattung auf den
Markt. Ganz wichtig, jeder gekaufte PC sollte mit einem aktuellen Betriebssystem
(derzeit Microsoft Windows XP) ausgestattet sein! Die restliche
Software-Ausstattung ist oft unnötig. Wenn der PC über ein eingebautes
DVD-Lafuwerk bzw. einen CD oder DVD Brenner verfügt, so sollte auch ein
entsprechendes Programm zur Bedienung des Gerätes beiliegen (z.B: Ahead Nero zum
Brennen, WinDVD zum abspielen von DVD Filmen, u.v.m.). Zusatzausstattungen wie
Office Pakete und AntiVirus-Programmen wirken oft besser als Sie sind. Bei der
Angabe des Office Paketes ist in den seltensten Fällen das gesamte Microsoft
Office Pakete dabei, AntiVirus-Programme laufen oft schon nach einem halben Jahr
ab. Hier lohnt sich die Investition in die vollwertigen Programme. Fachhändler
können oft auch gute Gesamtangebote machen, in denen dann eine vollwertige
Microsoft Office Version und ein vollwertiges AntiVirus Programm (in einer
günstigen OEM oder DSP Version) beiliegt. Beachten Sie jedoch, dass Sie bei OEM
bzw. DSP Versionen i.d.R. nicht Update und nicht Support berechtigt sind. In
anbetracht des günstigen Preises lohnen sich diese Pakete meist trotzdem!
Microsoft ist dazu über gegangen bei Betriebssystemen zwei
Pakete anzubieten, aktuelle "Microsoft Windows XP Home" und "Microsoft Windows
XP Professional". Wenn Sie in Ihrem Betrieb mehrere PCs miteinander vernetzen,
so sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, dass der Computer mit der
Professional Version ausgeliefert wird. Ansonsten mag die Home Edition genügen,
eine erweiterte Rechteverwaltung, Laptopsynchronisation und vieles mehr steht
Ihnen dann jedoch nicht zur Verfügung!
Computer grosser Markenhersteller haben meist nur eine
"Recovery CD" für das Betriebssystem dabei. Mit dieser Recovery CD können Sie
den Computer lediglich in den Ursprungszustand versetzen, nicht jedoch eine
individuelle Neuinstallation vornehmen. In der Praxis haben sich DSP oder
Vollversionen des Betriebssystem besser bewährt!
Service und Garantie
Oft haben vermeintliche Schnäppchen Probleme mit dem Service.
Zwar werden manchmal 2 oder 3 Jahre Garantie gegeben, jedoch benötigt die
Reparatur oft mehrere Wochen. Wenn Sie nur einen Computer haben auf den Sie oft
angewiesen sind, empfiehlt es sich auf jeden Fall an den Fachhandel zu wenden.
Vor allem, da dieser oft genau so günstige Angebote hat. Jeder gekaufte PC
sollte mindestens 2 Jahre Garantie, besser noch 3 Jahre aufweisen. Achten Sie
auch auf die Details, manche Anbieter bieten auch ein Vor-Ort Service an!
Peripheriegeräte
Die
großen Elektroketten bieten PCs gerne mit Drucker, Scanner und vielem mehr an.
Doch gerade hier wird meist gespart, um einen attraktiven Preis zu erzielen.
Während bei Scannern auch ein günstiger PC für ein Kleinbüro ausreicht, ist dies
bei Druckern meist nicht so. Beim Drucker sollten Sie auch besonders auf die
Verbrauchsmaterial (Toner bzw. Tintenpatronenkosten, etc.) achten! Ganz selten
haben Komplettangebote einen wirklich interessanten Drucker dabei!
Auch beim Monitor wird gerne gespart, wenn auch hier
eindeutig der Trend zu qualitativ höheren Monitoren auch bei Komplettgeräten
geht. Auf 15-Zoll Flachbildschirme (mind. 16 Zoll) oder 15-Zoll Röhrenmonitore
(mind. 17 Zoll) sollten Sie verzichten. Bei Röhrenmonitoren sollte dieser die
TCO99 Norm erfüllen.